(fast) 70 Jahre Tabbert – eine kleine Zeitreise.
(fast) 70 Jahre Tabbert – eine kleine Zeitreise.

(fast) 70 Jahre Tabbert – eine kleine Zeitreise.

Im Jahr 1953 fertigt der damals 45-jährige Alfred Tabbert in seinem Werk in Bad Kissingen, damals schon mit 120 Mitarbeitern, den ersten Tabbert Wohnwagen. Zu diesem Zeitpunkt verfügt der Karosseriebaumeister Alfred Tabbert, der sein Handwerk bei den Siemens-Automobilwerken in Berlin gelernt hat, bereits über eine mehr als 20 jährige Erfahrung im Fahrzeugbau. So zum Beispiel im Bau von Plateauwagen für die Landwirtschaft. Mit dem 1955 erschienenen Ideal-Caravan wird der erste Wohnwagen in Serie gebaut und trifft auf eine Generation, für die nach langen Jahren der Entbehrungen Reisen wieder an erster Stelle steht.

Übrigens in einer Formensprache, die 2001 mit dem kultigen T@B wieder aufgenommen wird.

1959 werden erstmals am Standort Mottgers innovative und hochwertige Wohnwagen gebaut. Tabbert trifft den Zeitgeist und so verwundert es nicht, dass bereits 1964 der zehntausendste Tabbert Wohnwagen vom Band läuft. 1965 verfügt Tabbert über fünf Produktionsstandorte: In Bad Kissingen, Mottgers und Mitterteich werden Caravans gebaut, in Aschbach und Gersheim diverse Teile und Möbel. Die Produktpalette umfasst mit Baureihen, wie Kurfürst, Exzellenz, Comtesse und Gouverneur bereits 14 Modelle. Im Mai 1968 läuft der 20.000. Tabbert vom Band. Die Belegschaft der „Tabbert GmbH & Co. Wohnwagen KG“ ist mittlerweile auf fünfhundert Köpfe angewachsen.
1971 steht Tabbert an der Spitze der deutschen Caravan-Hersteller. Der Marktanteil in Deutschland beträgt beinahe 75%. 1972 verkauft der damals fast 65 jährige Alfred Tabbert sein Unternehmen an die Castrol GmbH. Leider verstarb der Visionär bereits 1973 an einem plötzlichen Herzschlag.
1978/79 erscheinen die ersten Tabbert Motorcaravans auf dem Markt. Der eine oder andere mag sich noch an die gold/braune Optik erinnern. 1987 erfolgte der Zusammenschluss der seit drei Jahren unter der Tabbert Caravan GmbH firmierenden Gesellschaft mit FFB und der CI Wilk Bad Kreuznach GmbH als Holding unter dem neuen Namen TIAG – Tabbert Industrie AG. 1992 übernimmt die TIAG den Wohnmobilhersteller Weinsberg und vergrößert damit seine Kompetenz im Wohnmobilbau. Das Produktionswerk in Nagyoroszi (Ungarn) wird eröffnet. Eigene Wohnmobile werden übrigens bis 1999 unter der Marke FFB gebaut.
1996 beginnt die engere Zusammenarbeit mit Knaus. Der 100.000. Wohnwagen verlässt das Band. Nachdem Knaus im Juni 1997 bereits 27% der Anteile an der TIAG übernimmt, erfolgt sechs Monate später die Aufstockung auf ganze 77 Prozent. 2001 wird die Marke T@B gegründet und der T@B 320 auf dem Caravan Salon in Düsseldorf erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
2002 wird der 250.000. Wohnwagen produziert. Tabbert Premium Wohnwagen werden in mittlerweile 20 Ländern erfolgreich vertrieben. Die endgültige Fusion der Tabbert Industrie AG mit der Knaus GmbH zur Knaus Tabbert Group GmbH erfolgt.
Mit einem Porsche Cayenne als Zugfahrzeug, schafft der T@B 320 im Jahr 2004 den Weltrekord als schnellstes Gespann mit einer Geschwindigkeit von sage und schreiben 230,97 km/h. Bitte nicht nachmachen.
Mit dem 2008 erscheinenden Paganini setzt Tabbert erneut Maßstäbe im Wohnwagenbau. So verbessert das neu konstruierte Tabbert-Dach mit seiner sechs Zentimeter Stärke die Wärme- und Geräuschdämmung erheblich. Neu ist auch die Luftzirkulation: Hinter einer doppelten Wand in den Deckenoberschränken im Bug sowie im Heck sind Öffnungen in das Dach vorgesehen. Die Luft im Innenraum kann sich so fortwährend austauschen. Die Bildung von Kondensationswasser ist damit ausgeschlossen. Besonders die Silverline Variante bringt nicht nur eine elegante und futuristische Optik, sondern einen neuen Aufbau der Seitenwände: Der dämmende Kern aus geschlossenzelligem, feinporigen XPS-Hartschaum-Kunststoff bietet gute Statik, Festigkeit und Stabilität bei verhältnismäßig wenig Gewicht. Auch wenn es den Paganini derzeit nicht mehr neu zu kaufen gibt, so haben seine Nachfolger doch vieles von seiner innovativen neuen Technik mitbekommen.
2013 feiert die Marke TABBERT ihren 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird das Unternehmen mit dem „CTJ‐Meilenstein 2013‟ für besondere Verdienste um die Förderung und Weiterentwicklung des Caravaning‐ und Camping‐Tourismus ausgezeichnet. Ende September wird zudem die umfangreiche, 6 Mio. Euro teure Modernisierung der Caravan‐Produktion in Mottgers fertig gestellt. Seither werden auf einem 230 Meter langen Förderband die hochwertigen Wohnwagen der Premiummarke TABBERT gebaut.

Mit dem Chellini Slide-Out bringt Tabbert 2014 zum Modelljahr 2015 den ersten deutschen Slide-Out Caravan auf den Markt. Was für amerikanische Camper bereits seit geraumer Zeit selbstverständlich ist, hält nun auch in Europa Einzug: Ungeahnte (T)-Raumwelten.

2018 erfolgt ein Neustrukturierung der Baureihen. TABBERT ist mit sieben unterschiedlichen Wohnwagen‐Baureihen ROSSINI, DA VINCI, PEP, VIVALDI, PUCCINI sowie CELLINI und CELLINI Slide‐Out auf dem Markt und erfüllt aktuell die Ansprüche der Kunden in ganz Europa.

Nun ist es beinahe siebzig Jahre her, dass Alfred Tabbert seinen ersten Wohnwagen präsentierte. Vieles hat sich geändert, seit dem. Die Welt hat sich verändert. Sie ist kleiner geworden. Schneller und für manchen von uns auch komplizierter. Was aber auch heute immer noch eine Konstante ist, ist das Herzblut und die Begeisterung, die in jedem neuen Tabbert steckt. Fragen Sie da mal einen echten „Tabbertianer“, nicht wahr Gerhard! 😉

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